Philateliegeschichten rund um den Motorradsport
Am Rande der Rennpiste Nürburgring 1947:
Den meisten Philatelisten dürfte das wenig bekannt sein. Dieter Herz, Sohn von Weltrekordhalter Wilhelm Herz (* 18. Januar 1912 in Lampertheim; † 5. Januar 1998) erzählte etliche Anekdoten vom Motorradsport. Seine Schilderung in Sachen Philatelie, brachte damals so manche Überraschung zu Tage.
So auch seine Überlieferung über den damaligen Starmotorrad Rennfahrer Kurt Mansfeld (* 3. April 1910 in Hindenburg; † 15. Januar 1984 in Bad Kreuznach) Anfang 1935 wechselte Mansfeld von BMW zum DKW-Rennstall, wo er Werksfahrer wurde. Unvergessen die zahlreichen Erfolge der Audi Vorgängermarke DKW, darunter die Siege von Ewald Kluge, Kurt Mansfeld, H.P.Müller und Wilhelm Herz. Das „Foto mit der Start-Nr. 51“ als Geschichtswerk dokumentierte Dieter Herz (*30.04.1940,† 08.04.2004) als seine ereignisreiche Erzählung am Rande der „Piste vom Nürburgring 1947“. Im August 1947 kam der frühere Breslauer DKW-Werksrennfahrer Kurt Mansfeld aus der DDR zum Nürburgring.
Dort lief am 17. August das EifelPokal Rennen, ein Meisterlauf auf der Südschleife bei dem er teilnahm. Danach wollte er im Westen bleiben. Die Veranstalter
und Zuschauer wunderten sich, dass Mansfeld im Wettbewerb einen Rucksack trug. Einige glaubten, dass darin MotorradErsatzteile sein könnten. Im Rucksack hatte Mansfeld jedoch
seine wertvolle Briefmarkensammlung, die er selbst
während des Rennens seinen Freunden nicht anvertraute. Seit 1966 bis 1981 war Kurt Mansfeld Briefmarkensachverständiger.
Eines der ,,wenigen" philatelistischen Belege von Kurt Mansfeld vom 4. Mai 1948. Ein Wertbrief (Einhundert-Reichsmark) per Eilboten an Kurt Mansfeld nach Wiesbaden. Der Zurück-Brief weist zahlreiche handschriftliche Hinweise auf.
Eine Ansichtskarte zeigt den damaligen DKW-Werksfahrer Kurt Mansfeld, rückseitig mit seinem Autogramm.
Die Bildpostkarte aus dem Jahre 1927 (8 Pf. Beethoven) vom Nürburgring an der Brückenseite befindet sich die Continental-Werbung.
Foto: Repro Herz
Der DKW-Rennfahrer und Briefmarken-Treuhändler Siegfried Wünsche!
Vom Rande der Rennpiste Hockenheim 1936 Siegfried Wünsche war sehr überrascht, als er eine Kopie seiner Postkarte, die er 1936 an seinen Großvater schrieb, von Dieter Herz zugestellt bekam. Geheimrat Wünsche war sein Großvater, dem er sehr zugetan war. Dieser war Direktor der Blaufarbenwerke in Oberschlema und starb 1944 mit 94 Jahren. Das Blaufarbenwerk Oberschlema war mit 42 Gebäuden einst das größte Blaufarbenwerk der Welt. Es wurde 1964 abgerissen. Sein im März 1945 gefallener Bruder hatte eine Briefmarkensammlung, die zunächst seine Mutter, dann er selbst treuhändlerisch verwaltete. Anfang der 80er Jahre ging dieses Exponat gemäß Wünsches Mutter an einen in Augsburg lebenden Enkel über. Dieser wiederum veräußerte die gesamte Kollektion. Die abgebildete Postkarte stammte daraus, so Siegfried Wünsche.
„Habe mich gewundert und gefreut“ ,der Schreiber der alten Postkarte beantwortete seine Zeilen nach über 50 Jahren so.
Der Handwerbestempel: Hockenheim Dreiecks-Rennbahn Spargelbau, Tabak und: Zigarrenindustrie. B.D. Motorradrennfahrer kam von 1936-1944 im postalischen Einsatz vor.
Die Postkarte „Rund um Schotten 1952“
Unterschrieben von Siegfried Wünsches Motorrad-Rennfahrerkollegen Georg Meier usw.
Der SST: Hockenheim war von 06 - 08.05.1948 im Posteinsatz. Die bildliche Darstellung: ein Geflügelter Kopf mit Sturzhelm, das Logo des damaligen Hockenheimrings.
Rückseite die Ansichtskarte vom Jubiläumsrennen
8.+9. Mai 1948